„Das Projekt befreien“ ist ein neues internationales Modell für Herstellung und Vertrieb materieller Güter, das sich auf die freien Lizenzen Creative Commons sowie die Beziehungen zwischen den Nutzern und lokalen Handwerkern bzw. Herstellern stützt. Im Rahmen des Projektes arbeiten die polnischen Designer mit den deutschen Handwerkern zusammen. Als Ergebnisse dieser Zusammenarbeit entstehen Entwürfe und Prototypen von Gebrauchsgegenständen, die im Internet in kostenlosen Lizenzen zur Verfügung gestellt werden. Das bedeutet, dass jeder Nutzer aus Deutschland die Dokumentation herunterladen und den Gegenstand bei einem deutschen Handwerker herstellen lassen kann.

Das Projekt stellt eine neue Methode für Herstellung und Vertrieb materieller Güter dar, die den Grundsätzen der nachhaltigen Entwicklung entspricht, in der die Menge der hergestellten Gegenstände der Nachfrage entspricht. Gleichzeitig wird dank der Lizenz das Produktangebot der deutschen Handwerker bereichert. „Das Projekt befreien“ gehört zu den guten Praktiken der internationalen Zusammenarbeit auf der Grundlage von gegenseitiger Inspiration, Austausch der Fähigkeiten und gegenseitiger Schöpfung aus der Tradition.
Im Rahmen des Projektes besuchen die deutschen Handwerker das Magazin für Handwerk und Grundwirtschaft des Staatlichen Ethnographischen Museums in Warschau. Eine Kompetenzgruppe, in die Know-how und Erfahrung von Designern, Handwerkern, Ethnologen und Museumsleuten mit einfließen, wählt gemeinsam die Gegenstände, die zu den Prototypen neuer Gebrauchsmuster werden.

Der neue, von polnischen Designern und deutschen Handwerkern entworfene Gebrauchsgegenstand wird zur modernen Version eines alten Erzeugnisses der volkstümlichen Handwerkskunst aus der Sammlung des Staatlichen Ethnographischen Museums in Warschau. In der nächsten Phase des Projektes wird eine Internetseite gestartet, von der der deutsche Nutzer die Produktionsdokumentation herunterladen kann, um den Gegenstand bei einem deutschen Handwerker herstellen zu lassen. Im Rahmen des Projektes werden auch eine Landkarte und eine Kontaktdatenbank der Handwerker aufgebaut, um den Kontakt des Nutzers mit dem Hersteller des Gegenstandes zu optimieren.

Das Projekt wird zu einem modernen, internationalen Modell für die Förderung der deutschen Handwerkskunst sowie des polnischen Kulturerbes und Designs. Die Entwicklung solch einer Methode für Herstellung und Vertrieb ermöglicht die Schließung der Partnerschaften über die Grenzen hinweg und die Produktion auf der Basis des lokalen Handwerks als immaterielles Kulturerbe. Im Rahmen des Projektes sind zwei Treffen der polnischen Designer und der deutschen Handwerker (eines im Staatlichen Ethnographischen Museum in Warschau und das zweite in Deutschland) geplant.

Für das nächste Jahr wird die Fortsetzung des Projektes geplant, in der der Austausch von Know-how und Erfahrung auf der anderen Seite erfolgt und die deutschen Designer mit den polnischen Handwerkern zusammenarbeiten.

DIE EIGENSCHAFTEN DES NEUEN GEGENSTANDES...

  1. FORM UND WERKSTOFF – knüpfen an die im traditionellen Handwerk eingesetzten Materialien an, unter Berücksichtigung des technologischen Fortschritts.
  2. PRODUKTION – Die Entwicklung der Produktionstechnologie ist das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit des polnischen Designers mit dem deutschen Handwerker.
  3. VERBREITUNG DES MUSTERS – Die komplette Produktionsdokumentation wird ins Internet in kostenloser Lizenz Creative Commons gestellt.
  4. VERTRIEB – Jeder kann die Produktionsdokumentation von der Internetseite herunterladen und den Gegenstand bei einem selbst gewählten Handwerker, beispielsweise aus der Nachbarschaft, herstellen lassen. Das trägt zur Stärkung der lokalen Beziehungen und der praktischen Umsetzung der Idee von nachhaltiger Entwicklung bei.

WAS WOLLEN WIR ERREICHEN?

  1. Verbreitung eines neuen, internationalen Produktionsmodells, das der Idee der nachhaltigen Entwicklung als Alternative zur Massenproduktion entspricht.
  2. Das „zweite Leben“ für die Erzeugnisse der volkstümlichen Handwerkskunst und die Verbreitung des volkstümlichen Kulturerbes im Ausland durch die Entwicklung des modernen Designs für einige Objekte aus den Sammlungen des Staatlichen Ethnographischen Museums in Warschau.
  3. Stärkung der lokalen Bindungen durch den Aufbau von Beziehungen – die interessierten Nutzer bestellen das Produkt bei einem Handwerker aus der Nachbarschaft.
  4. Miteinbeziehung der Nutzer in den Produktionsprozess – sie bestimmen ihre eigenen Farbpräferenzen oder gewünschten Maße.
  5. Eine interessante kreative Situation sowohl für polnische Designer als auch für deutsche Handwerker und Nutzer.
  6. Vorstellung einer Möglichkeit voneinander zu lernen und sich über die kulturellen und politischen Grenzen hinweg inspirieren zu lassen.
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